Diagnostisches Vorgehen bei Mundgeruch


Halimeter - Messung von Schwefelverbindungen in der Ausatemkuft

 

Diagnostische Werkzeuge bei Mundgeruch

 

Die Untersuchung des Mundes und der Zähne

Das kann jeder Patient selbst herausfinden, indem er zunächst Zahnseide benutzt. Übler Geruch der Zahnseide?, Blut? Bleibt die Zahnseide zwischen den Zähnen hängen oder zerfasert die Zahnseide. Als nächstes sollten Sie den Zungenbelag ansehen (dicker Belag, gelbe Farbe?) und mit einem frischen Wattestäbchen o. Tempo-Taschentuch etc. über den hinteren Zungenrücken streichen. Wonach riecht das Wattestäbchen bzw. das Tempo-Taschentuch ? Ist das Wattestäbchen gelblich?

Die (endoskopische) Untersuchung des Rachens und der Nase

Eventuelle Nischen (z.B. Mandelkrypten...) sollten bei Verdacht in jedem Fall vom HNO-Arzt untersucht werden.

Die Untersuchung mit dem Halimeter (dieses Gerät hatte ich auch)

Der Halimeter zeigt die Konzentration übelriechender Schwefelverbindungen in der Atemluft an (aber leider nur diese) .
Zur Diagnostik trägt der Halimeter nicht viel mehr bei wie eine gut riechende Nase (z.B. des Partners, der Mutter oder des Freundes/der Freundin).
Man weiß bei positivem Resultat der Halimeter-Untersuchung zwar, dass man definitiv üblen Mundgeruch hat*, sonst aber nichts.

Dennoch kann ein negativer Halimeter-Befund dem Patienten, der sich nicht selten auch einbildet Munderguch zu haben (= Halithophobie),
die Sicherheit geben (jetzt!) keinen schlimmen (bei Schwefelverbindungen) Mundgeruch zu haben. Schwefelberbindungen sind meist mit
starkem Mundgeruch assoziiert.

Die mikrobiologische  Untersuchung (Bakterien etc.) von Zunge, Zahnfleischtaschen, Rachen, evtl. des Darmes

Besteht der Verdacht auf eine veränderte mikrobielle Besiedelung dieser Orte und Nischen, so sollte der jeweilige Arzt (Zahnarzt, HNO-Arzt, Internist bzw. Gastroenterologe) Abstriche von den betreffenden Lokalitäten machen und sie von einem mikrobiogischen Labor auf pathogene bzw. mit Mundgeruch in Zusammenhang stehende Keime untersuchen zu lassen.

Was ich damit sagen will...

Auch wenn ich einige hundert oder gar 2.500 Kilometer von Ihnen, den Patienten, entfernt bin, so vollzieht sich die Online-Mundgeruch-Sprechstunde fast so als wären Sie in meiner Praxis (natürlich ohne die endoskopische Untersuchung der Nase und des Rachens, die dann ohnehin, bei einer Verdachtsdiagnose, Ihr HNO-Arzt durchführen wird.
Und Abstriche von der Zunge und dem Rachen zu machen, das kann auf meine Empfehlung hin auch Ihr Zahnarzt machen.

Das Wichtigste ist also,

mit Hilfe des Fragebogens oder eines Telefongesprächs dem Mundgeruch auf die Spur kommen!

Um dann, wenn ich eine Verdachtsdiagnose stellen konnte, die Untersuchung zur Bestätigung der Verdachstdiagnose(n) Ihren Ärzten (Zahnarzt, HNO-Arzt, Gastroenterologe, Labor-Ärzte) zu überlassen. „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“.

 

p.s.

Bitte erwarten Sie von mir keine fertigen Diagnosen, ich stelle lediglich Verdachtsdiagnosen, die in jedem Fall von Ihren zuständigen Ärzten bestätigt werden müssen, bevor Ihre Ärzte eine Therapie (auch mit meinen Empfehlungen) beginnen können.
Ich selbst stelle für verschreibungspflichtige Medikamente keine Rezepte aus. Ihren Ärzten empfehle ich lediglich in meiner Praxiszeit erprobte Medikamente.

Daneben kann ich Verhaltensänderungen empfehlen und harmlose (aber wirksame), nicht verschreibungspflichtige Arzneien "verordnen"/empfehlen etc.